Sie sind hier:   Home / News / Spenden

Oktober 2014

 

Animal's Care unterstützt die Pferdehilfe pro equine e.V. mit 2.000 Euro

 

Pferdehilfe pro equine e.V.


Liebes Team, liebe Leser und Spender,


noch einmal möchten wir uns ganz herzlich für die Unterstützung bedanken, die Sie und Ihre Mitglieder, Unterstützer und Freunde uns entgegenbrachten. Mit Ihrer Hilfe durch Ihre Spende konnten wir erneut helfen wo Hilfe gebraucht wird.


Im Focus stand diesmal der Beginn des Offenstallbaues. Noch sind die Arbeiten aufgrund schlechten Wetters nicht gänzlich erledigt, aber der erste Unterstand steht bereits und wurde von den pferdischen Patienten des Rehahofes gerne angenommen. Witterungsschutz auf den Weiden ist ganz besonders für alte und erkrankte Pferde ein Muß und wir hoffen, daß wir es dieses Jahr noch schaffen weitere Unterstände zu bauen, damit unsere Pferdepatienten auch bei schlechterem Wetter frische Luft, inniges Herdenleben und Weidegang ungestört genießen können. Nichts ist wichtiger für ein Bewegungstier namens Pferd. Wir freuen uns sehr, daß wir damit auch der traumatisierten Galopperstute Maria einen großen Gefallen tun konnten, die bei schlechtem Wetter nicht mit in den Stall wollte. Sobald sie in die Enge getrieben wird, hat sie sehr mit Panikattacken zu kämpfen. Nun fühlt sie sich pudelwohl, da sie endlich selbst entscheiden kann, wann es für sie rein und raus geht. Es schließt sich keine Stalltür mehr hinter ihr und sorgt dann für unnötigen Stress. Ihr nun dauerhaft entspannter und wohliger Gesichtsausdruck ist für uns ein Geschenk ohne Gleichen.


Weiterhin sind wir gerade zur Zeit Ihrer Spende zu einem Notfall gerufen worden, dem wir dank Ihrer Mithilfe unverzüglich innerhalb eines Tages ein Rettungsgerüst „zusammenstricken“ konnten. Wir erhielten via E-Mail Bilder des leidenden alten Ponywallachs und keiner hier konnte sich auch nur ansatzweise vorstellen, daß wir es dabei belassen und zur Tagesordnung übergehen.

 

Pony in Not!

 

Wir haben ihm während unserer Rettungsplanung den Namen Tom Sawyer gegeben und hofften sehr, daß der Name ihm ein wenig Glück bringt. Tom ist ein kleiner Shettywallach dessen ehemaliger Halter wohl letztes Jahr verstorben ist. Er stand über ein Jahr einsam und ohne Betreuung auf einer Wiese und angesichts der Fotos wissen wir um die schmerzhafte und schwere Notlage, in der das Tier sich befand. Die Hufe schmerzhaft entstellt, verfilztes Fell, schlechte Ernährung, Einsamkeit ohne Artgenossen, schmerzhafte Zähne, entzündete Haut, Parasiten und Mangelerscheinungen machten ihn zu einem Vollpatienten, welcher diese Tortur nicht mehr lange alleine gestemmt hätte. Er konnte kaum noch laufen oder stehen, da die Hufe schwerst versehrt waren. Nach direkter Kontaktaufnahme wurde uns mitgeteilt, daß wir den kleinen Kerl übernehmen können um ihn zu behandeln. Die Nacht wurde damit verbracht zu denken, zu telefonieren und vorsichtig zu planen, denn der Kleine konnte so auf keinen Fall weiter alleine seinem Schicksal überlassen werden. Uns wunderte wie lange er das alles ausgehalten hatte!


Am nächsten Morgen schauten wir als erstes mit einem Tierarzt inwieweit ein Transport zumutbar ist. Eine Chance vor Ort hatte der Kleine allerdings nicht, so daß wir ein wenig Risiko eingehen müssen…mit tierärztlicher Begleitung.


Am darauf folgenden Tag verbrachten wir den kleinen Kämpfer in die Rehastation, wo Tom von einem fähigen Therapeuten-Team erwartet wurde. Vor Ort waren eingehende Untersuchungen und der Röntgenbefund ausschlaggebend für die Therapie bzw. die grundsätzlichen Chancen, die man Tom einräumen kann.


Tom hatte jede Chance verdient!


Wir haben, wie Ihr wisst, immer eine Menge Patienten zu versorgen und sowohl die Erstuntersuchung vor Ort, der dann folgende Transport, wie auch der vorübergehende Therapieplatz im Reha-Zentrum (Behandlungen, Tierarzt, Röntgen, Hufschmied) sind teuer und aufwändig. Ohne all diese Maßnahmen sahen wir allerdings keine Chance ...außer ein langsames und schmerzerfülltes Dahinsiechen…allein auf einer Wiese.


Als Erstes lernte Tom recht fix wie zuverlässig und praktisch das „Personal“ des Hauses ist. Chefbehandlung. Es wurde gekrault, das verfilzte Fell entsorgt, Dreck- und Kotklumpen beseitigt und nach und nach kam ein richtig hübsches Kerlchen zum Vorschein, welches diese Behandlung sehr genoß. Tom ist absolut aufgeweckt, schlicht zu jedem nur freundlich, mental munter unterwegs. Trotz all seiner Versehrungen hat er die erste Nacht anscheinend schon sichtlich genossen. Endlich Artgenossen um sich zu haben gefällt ihm ebenso sehr wie menschliche Zuwendung, die er auch recht robust einfordert. Nachmittags Tierarzt und abends kam der Schmied. Das gesamte Team tat sein Bestes…wie immer.


Der Röntgenbefund ergibt, daß Tom durchaus Hufbeinabsenkungen aufweist, was wir uns schon gedacht hatten. Mehrere unbehandelte Reheschübe werden seinen Weg begleitet haben. Dennoch lassen sich die Hufe so korrigieren, daß er damit gut laufen können wird.


Seine Zähne sind äußerst schlecht und wurden auch sofort behandelt, damit er gut und schmerzfrei essen kann. Blut wurde ebenfalls abgenommen, der Befund war bis auf einige Mangelerscheinungen aber ok.


So gesehen hatte er trotz aller durchaus gravierenden Versehrungen Glück im Unglück und wir sind nun nach vierwöchtiger Therapie glücklich, daß er sich so gut erholt um noch seine Zeit wohl behütet genießen zu können. Er lebt nun mit einer kleinen Shettydame zusammen und lebt endlich ein Leben welches er verdient. Schmerzfrei, umsorgt und mit allem was ein Pony braucht.

Ohne Eure Hilfe wäre das nicht möglich gewesen.


Und gerade heute…in dieser Minute wo ich diesen Bericht schreibe, schellt das Telefon und der nächste Notfall wartet. Ein altes Schulpferd braucht Hilfe, seniorengerechte Versorgung und einen Platz zum Leben. Ob wir das noch möglich machen können?


Zum Abschluß ein Zitat von Goldstein, dem wir uns sehr eng verbunden fühlen und welches uns auf jeder Rettungsaktion begleitet.


„Respekt gibt uns die Aufmerksamkeit wieder – die Qualität der Makellosigkeit in dem, was wir tun. Respekt und Vertrauen nähren einander und bringen geschicktes Handeln hervor. Wenn wir den Respekt in unserem Leben pflegen, sehen wir die Welt in einem anderen Licht. Die Aufmerksamkeit, die sich aus dem Schenken von Respekt ergibt, verändert unsere Art und Weise, mit der Gesellschaft umzugehen. Wir beginnen die Möglichkeiten des Dienens zu erkunden. Wir finden heraus, was es heißt aktiv darauf zu achten, was getan werden muss, und unsere Energie dann in diese Unterfangen zu stecken. Das Mitgefühl motiviert uns zum Handeln, und die Weisheit stellt sicher, dass die Mittel wirksam sind.“ (Joseph Goldstein)


Wir hoffen, daß Sie auch weiterhin der Pferdehilfe beim Helfen helfen werden und so Teil der Hoffnung bleiben, die in Taten umgesetzt werden kann.

Mit allerbesten Grüßen

Das Team der Pferdehilfe pro equine e.V.

Link: www.pferdehilfe-pro-equine.de

 

Toms schreckliche Hufmissbildungen

 

Tom Sawyer nach der Hufbehandlung

 

Tom geniesst die Zweisamkeit mit einem weiteren Pflegefall

 

Die gute Seele der Pferdehilfe pro equine e.V.

 

Mit Spendengeld gebauter Offenstall

 

 

.