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April 2021

 

Animal's Care unterstützt Deutsches Tierschutzbüro E.V. mit 1'500 Euro für die Recherche im Bio-Schlachthof

Geschlagen, getreten, fehlbetäubt: Tierquälerei und Gesetzesverstöße im Bio-Schlachthof
 
Ein kleiner Schlachthof auf dem keine Massenabfertigung der Tiere stattfinden soll und der sich mit einer Bio-Zertifizierung brüstete, wurde zum letzten Martyrium für unzählige Schweine. Das dem Deutschen Tierschutzbüro vorliegende Videomaterial aus einem Schlachthof bei Berlin zeigte deutlich, wie brutal hier mit den Schweinen im Betäubungsbereich umgegangen wurde. Die Tiere wurden mehrfach getreten, geworfen, gestoßen und zum Teil mit Haken geschlagen. Dieses Vorgehen ist, laut Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros, Tierquälerei und in dieser Form nicht erlaubt. Die Bilder zeigten auch, dass es im Betäubungsbereich keine Fixierungsmöglichkeit gab, was zur Folge hatte, dass die Elektrozange, die für die Betäubung der Schweine benutzt wurde, regelmäßig im „Laufschritt" angesetzt wurde. Eine unsachgemäße Anwendung blieb dabei nicht aus und etliche Schweine waren auf ihrem weiteren Leidensweg unzureichend betäubt. An einem Bein am Haken aufgehängt, kopfüber eingereiht und auf den Kehlschnitt wartend.

 

 

Die Mitarbeiter*innen des Tierschutzbüros waren bei der Sichtung des Materials darauf gefasst, dass dadurch im Entblutungsbereich, wo der Kehlschnitt erfolgte, um die 100 Tiere dokumentiert werden mussten, die eine deutliche, zum größten Teil mehrfache (bis zu zwölfmalige) Schnappatmung bzw. Maulatmung aufwiesen. Einige der Tiere zeigten zudem eine deutliche Atembewegung an der Brust und Bauchwand. Mindestens 63 Tiere zeigten sehr heftige Bewegungen mit allen Extremitäten. Immer wieder sah man auf den Aufnahmen Tiere, die sich sehr heftig bewegten, nach Luft schnappten und den Kopf bewusst bewegten und ihn versuchten zu heben. Diese Tiere waren weder betäubt noch tot. Sie erlitten Höllenqualen. Im Entblutungsbereich wiesen viele der Tiere eine Doppelung von Anzeichen einer Fehlbetäubung auf, oftmals wurde z.B. Schnappatmung und klare Bewegungen mit meist allen Extremitäten dokumentiert. Dabei muss der Vollständigkeit halber erwähnt werden, dass bei einem Teil der Tiere eine Auswertung aufgrund der verdeckten Kamerasicht nicht möglich war. Jan Peifer geht aber insgesamt von einer Fehlbetäubung von ca. 40 % aus, was, so Peifer das schlimmste sei, was man einem Tier nur antun kann.

 

 

Als besonders pikanter Fakt ist hier noch zu erwähnen, dass der Schlachthof, der bisher als Vorzeigebetrieb galt, an der Initiative Tierwohl teilnahm und primär Bio-Schweine schlachtete. Einer der Abnehmer war eine bekannte Bioladen-Kette mit 60 Filialen in Berlin, Brandenburg, Dresden, Hamburg und Potsdam. Nach Bekanntwerden der Undercover-Recherche des Deutschen Tierschutzbüros und der Aufdeckung der vorherrschenden Bedingungen im Schlachthof stellte die Bio-Company umgehend die Handelsbeziehungen ein.
Das Resultat aus der Undercover-Recherche des Deutschen Tierschutzbüros zeigt zum wiederholten Male auf, dass Tierleid eben nicht umgangen werden kann, indem Fleisch bei kleinen, regionalen Betrieben gekauft wird. Es gibt keine Garantie, dass Tiere in diesem Rahmen nicht gequält werden. Die Bilder aus dem Bio-Schlachthof beweisen nun erneut das Gegenteil. Jan Peifer gibt darüber hinaus auch zu bedenken, dass es keinen Unterschied macht, ob es ein kleiner, regionaler oder ein großer, viele Kilometer entfernt liegender Schlachthof ist: kein Tier würde diesen freiwillig betreten und kein Tier will sterben. Um wirklich sicher zu sein, dass Tierleid nicht unterstützt wird, empfiehlt das Deutsche Tierschutzbüro die bewusste Entscheidung zur veganen Lebensweise. Für die Tierrechtler*innen ist dies der einzige Weg, um der Ausbeutung von Tieren entgegenzuwirken.

Weitere Informationen unter www.tierschutzbuero.de

Fotos Quelle: Deutsches Tierschutzbüro e.V

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