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Scheinkäufe im Tierschutz

Die Auffangstation für Reptilien, München e.V. setzt sich bereits seit dem Jahr 2001 für den nachhaltigen und sinnhaften Schutz von Tieren ein und ist die größte Institution ihrer Art in Deutschland. Die Aufnahme, Versorgung, Pflege und Weitervermittlung von anvertrauten exo-tischen (Haus)tieren, stellt die Kernaufgabe der Einrichtung dar.

Tiere gelangen aus unterschiedlichen Gründen in die Obhut von Auffangstationen. Zum Beispiel wegen Überforderung oder veränderten Lebenssituationen der Halter. Von der Reptilienauffangstation wird aktuell aber vermehrt ein Trend beobachtet, der als „Scheinkauf“ bezeichnet wird. In der Regel zielt dieser Ansatz darauf ab, durch Vortäuschung falscher Tatsachen in den Besitz besonders anspruchsvoller Tiere wie zum Beispiel Krokodile zu gelangen. Die Konsequenzen dieser Praxis belasten letztlich die Tiere, da der Scheinkäufer nicht über die erforderliche Fachkenntnis für eine artgerechte Pflege verfügt.

 



Infolgedessen müssen die Tiere oft an Auffangstationen übergeben werden, die sich durch Spenden finanzieren und dadurch schnell an ihre finanziellen Grenzen stoßen. Das eigentliche Ziel, einen illegalen Tierhandel aufzudecken, wird dabei oft verfehlt. Denn ohne Behörde kann ein illegaler Tierhändler nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Außerdem kann der Alleingang in Anbetracht der teils mafiös organisierten oder gewaltbereiten Verkäufer nicht ungefährlich sein.

 


Hinzu kommt, dass die „Tierretter“ tatsächlich nur selten an illegale Verkäufer geraten. Meist werden Tiere lediglich aus Zoofachgeschäften oder von vermeintlich unseriösen Haltern erworben. Ein Teufelskreis, denn die Nachfrage auf dem Markt wird dadurch gefördert! Die Münchner Auffangstation hat für Menschen, die Tiere retten wollen, eine einfache und legale Lösung: „Holen Sie sich Tiere aus Heimen und Auffangstationen und geben Sie ihnen eine zweite Chance!“

 



Übrigens: Nicht Jeder, der ein Krokodil oder ein ähnliches exotisches Tier im Internet anbietet, verfolgt zwangsläufig kriminelle Absichten, auch wenn die Haltung solcher Tiere für viele Menschen fragwürdig erscheinen mag.
In Bezug auf Tierschutzvorfälle im Internet, ist es oft ratsam, eine Checkliste durchzugehen. Durch die Überprüfung dieser Punkte können nicht gerechtfertigte Meldungen von Tierschutzverstößen vermieden werden und ermöglichen den Behörden einen gezielteren Eingriff in relevante Verstöße.
Höchstwahrscheinlich legal: Gibt im Inserat Klarnamen an; Übergabeort ist der Wohnort; verfügt über CITES Papiere; Verkauf und Weitergabe wird gemeldet.
Möglicherweise illegal: Fantasiename in Inserat; „neutraler“ Übergabeort; keine Papiere.

 


Für weitere Informationen und Anregungen können Sie die Website der Station besuchen oder die Möglichkeit nutzen, per E-Mail Kontakt aufzunehmen: www.reptilienauffangstation.de.


Quelle und Bilder: Auffangstation für Reptilien, München e.V.

 

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